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Diskussion

Stoppt das Töten in der Ukraine

Im zeitlichen Zusammenhang zum Antikriegstag 2023 ruft ein Stuttgarter Bündnis zu einer Friedensmanifestation am Sonntag, 10. September 2023 ab 13:00 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz:

Stoppt das Töten in der Ukraine – Mit Verhandlungen den Krieg beenden!

Auf der Kundgebung sprechen werden Margot Käßmann (Theologin), Kai Burmeister (DGB-Landesvorstand, angefragt) und Joe Bauer (Journalist).

Über eine gemeinsame Anreise aus Karlsruhe wird auf dem Friedensbündnis-Treffen am 16. August 2023 beraten.

Der Stuttgarter Aufruf im Wortlaut:

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

Jeder weitere Tag, an dem der Krieg in der Ukraine andauert, bedeutet mehr Tote, Verletzte und Vertriebene. Mehr Zerstörung von Städten und Infrastruktur, weitere Rückschläge im Kampf gegen die Klimakatastrophe sowie gravierende wirtschaftliche Folgen für Millionen Menschen weltweit. Wir erleben eine ständige Eskalation des Krieges. Über allem droht der Einsatz von Atomwaffen und die Zerstörung von Atomkraftwerken.

Nichts kann den brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine rechtfertigen. Die politische Führung in Moskau fordern wir weiterhin auf, den Krieg sofort zu beenden, das Völkerrecht zu achten und alle Truppen aus der Ukraine abzuziehen! 

Ein 100 Milliarden Euro schweres Aufrüstungspaket in der Bunderepublik, Abschreckung mit Kampfjets und die Lieferungen von immer mehr Kriegswaffen: Das sind Reaktionen der Bundesregierung unter Olaf Scholz auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Ein Krieg, der die Menschenrechte von Millionen Menschen in der Ukraine verletzte und verletzt.

Wer wie die Bundesregierung immer mehr schwerere Waffen liefert, die Rüstungsausgaben weiter erhöht, die Gesellschaft militarisiert, bejaht Krieg als Mittel der Politik. Militarisierung und Feindbilder sind wesentliche Bestandteile rechtsradikaler Ideologien.

Krieg als Mittel der Politik lehnen wir ab. In der Präambel der UN-Charta verpflichten sich die unterzeichnenden Staaten „künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren.“ Auch die Bundesrepublik ist 1973 dieser Charta beigetreten.

Zu humanitären Fragen fanden und finden bereits Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland statt, etwa zu Gefangenenaustausch, Schutzzonen für Atomkraftwerke und Getreideexporten. Warum soll das für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen nicht möglich sein?

„Man kann und soll Verhandlungsbereitschaft auch herbeiverhandeln. Dieser Plan ist viel aussichtsreicher als der Plan, Frieden herbeizubomben“. (Heribert Prantl, Autor und Jurist)

Wir fordern die Bundesregierung und Bundeskanzler Olaf Scholz auf:

  • Bei allen Konfliktparteien auf eine Feuerpause, Waffenruhe, einen Waffenstillstand und Verhandlungen hinzuwirken.
  • Allen Menschen, die sich aus der Ukraine, Belarus und Russland dem Krieg entziehen, Schutz und Asyl zu gewähren.
  • Die Lieferung von immer offensiveren Waffen in die Ukraine zu stoppen.
  • Den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen.
  • Statt Milliarden für Aufrüstung zu verschwenden, diese für den dringend notwendigen klima- und sozialgerechten Umbau unserer Gesellschaft zu verwenden.

Wir laden alle Menschen, die unsere Forderungen teilen, zu unserer Kundgebung am Samstag, 10.  September 2023, auf dem Stuttgarter Schlossplatz ein. Beginn 13 Uhr.

Vor und nach dieser Kundgebung bieten wir im Gewerkschaftshaus Workshops/Gesprächsforen an, um Räume für Diskussionen zu öffnen.

Forum I – Handlungsmöglichkeiten jenseits von Waffenlieferungen, Aufrüstung und Militarisierung mit Simon Boedecker (Ohne Rüstung leben) um 10:30 Uhr im DGB-Haus Stuttgart

Forum II – Militarisierung von Politik und Sprache – ein gefährlicher Paradigmenwechsel deutscher Politik mit Ingar Solty (Rosa-Luxemburstiftung) um 15:00 Uhr im DGB-Haus Stuttgart

Erstunterzeichner*innen:

Tom Adler (Ehem. Gemeinderat Stuttgart), Joe Bauer (Journalist), Paul Russmann (Beirat Ohne Rüstung leben), Bernd Riexinger (MdB Die Linke) und Heidi Scharf (ehem. IGM-Bevollmächtigte) 

Weitere Unterzeichner*innen:

Martin Gross (Landesleiter ver.di-Baden-Württemberg), Laura Halding-Hoppenheit und Luigi Pantisano und Hannes Rockenbauch und Johanna Tjarks (alle Gemeinderät*innen Stuttgart, die Fraktion), Sahra Mirow (Gemeinderätin Die Linke Heidelberg), Paul Sander (Verleger), Heiner Schmidt, (Pfarrer) und Franz Segbers (Theologe und Sozialwissenschaftler) 

Verschwörungsmythen und Nationalismus, jede Nähe zu rechten Organisationen und Parteien, diskriminierende Botschaften und Menschenfeindlichkeit wie etwa Rassismus, Antisemitismus und Sexismus lehnen wir ausdrücklich ab.

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Aktionen

Antikriegstag 2023

Zum Antikriegstag treffen wir uns am Freitag, den 1. September 2023 auf dem Schlossplatz zu einer Kundgebung. Ab 17:00 Uhr legen wir gemeinsam das Peace-Zeichen aus Blumen und es gibt Musik. Ab 17:30 Uhr folgen Redebeiträge der beteiligten Organisationen. Nach Abschluss des Kundgebung gehen wir gemeinsam zur Ver.di-Veranstaltung „Nie wieder Krieg“:

ver.di Flyer Antikriegstag
ver.di Flyer Antikriegstag

DGB Aufruf zum Antikriegstag 2023: „Die Welt braucht Frieden“.

DGB: Die Welt braucht Frieden
DGB: Die Welt braucht Frieden

Nach dem Antikriegstag gibt es hier wieder Bilder und Redebeiträge.

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Sonstiges

40 Jahre Menschenkette

Aus Anlass des 40. Jahrestages der Menschenkette Stuttgart-Ulm im Herbst 1983 gegen die damals geplante Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen in Deutschland im Rahmen des sogenannten NATO-Doppelbeschlusses veranstalten Stadtbibliothek Karlsruhe und DFG/VK Karlsruhe am 13. Juli 2023 im Lesecafé der Stadtbibliothek, Ständehausstraße 2 

„Menschenkette“ – Lesung mit Musik mit Autorin Cäcilie Kowald und den „Slowhands“ 

Buchtitel "Menschenkette" von Cäcilie Kobalt

Veranstaltungskalender Stadtbibliothek

Sie seien naiv und utopisch, Unruhestifter und „Krawallpöbel“, und die Frage, ob Straßenblockaden als Gewalt anzusehen seien oder nicht, erregte die Gemüter. Nein, es geht nicht um die „Letzte Generation“, sondern um die Friedensbewegung der 1980er Jahre.

Gegen die damals geplante Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen in Deutschland im Rahmen des sogenannten NATO-Doppelbeschlusses gingen Millionen von Menschen zu Protesten auf die Straße.

Ein Höhepunkt der Aktionen war eine 108 Kilometer lange Menschenkette von der Befehlszentrale der europäischen US-Truppen in Stuttgart-Vaihingen bis zu den Wiley Barracks in Neu-Ulm im Herbst 1983, an der 350 000 Menschen teilnahmen. 

Von diesem historischen Ereignis erzählt der Roman „Menschenkette“ der Karlsruher Autorin Cäcilie Kowald.

Die Lesung wird musikalisch umrahmt von den „Slowhands“ , die mit drei Gitarren und mehrstimmigem Gesang die Musik der damaligen Zeit wieder aufleben lassen. 

Cäcilie Kowald, geboren 1973 in Mannheim, ist Autorin, Musikerin, manchmal auch Aktivistin. Als Zehnjährige stand sie gemeinsam mit Tausenden Gleichgesinnten in der Menschenkette. Sie hat Mathematik, Slawistik und Germanistik studiert und lebt heute in Karlsruhe. Menschenkette ist ihr literarisches Debüt. 

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen (DFG-VK) Karlsruhe anlässlich des 40. Jahrestags der Menschenkette Stuttgart-Ulm.

Die in Karlsruhe wohnenden Ulli und Sonnhild Thiel waren 1978 bis 1988 ehrenamtliche Landesgeschäftsführer der DFG-VK, der ältesten Friedensorganisation Deutschlands. Ulli Thiel hatte die Idee zur Menschenkette. Durch sein Verhandlungsgeschick – und mit Hilfe seiner Frau – wurde diese Idee zur Wirklichkeit. 

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